Forum für die Internationalistische Kommunistische Linke
„Ich unterstelle natürlich Leser, die etwas Neues lernen, also auch selbst denken wollen […] Jedes Urteil wissenschaftlicher Kritik ist mir willkommen“ (Marx, Vorwort zum Kapital’).
Sich dem Neuen zu öffnen, selbst nachdenken, an Kritik zu appellieren, das waren die Einladungen von Marx in der Einleitung zu seinem großen Werk, Das Kapital. [1] Rosa Luxemburg war vom dem gleichen Sinne erfüllt, als sie schrieb: „Marxismus ist eine revolutionäre Weltanschauung, die stets nach neuen Erkenntnissen ringen muß, die nichts so verabscheut wie das Erstarren in einmal gültigen Formen, die am besten im geistigen Waffengeklirr der Selbstkritik und im geschichtlichen Blitz und Donner ihre lebendige Kraft bewährt.“ [2] Und auch Lenin legte dar: „Wir betrachten die Theorie von Marx keineswegs als abgeschlossen und unantastbar, wir sind im Gegenteil davon überzeugt daß sie nur das Fundament der Wissenschaft darstellt, welche die Sozialisten in alle Richtungen weiter entwickeln müssen, wenn sie nicht dem Leben nachlaufen wollen.“ [3]
Wenn unser kritische Blick auf die Gesellschaft vom historische Materialismus herrührt, unsere politischen Analysen sich an den Beiträgen der Kommunistischen Linken inspirieren lassen, [4] und wenn wir uns anstrengen, um deren theoretische Grundlagen zu vertiefen, müssen wir fortwährend dafür Sorge tragen, alle unsere Schlussfolgerungen dem „geistigen Waffengeklirr der Selbstkritik […] im geschichtlichen Blitz und Donner“ [5] zu unterwerfen, um sie also zu einem Objekt von Kontroversen zu machen. Anders gesagt, wir müssen einen lebendigen Marxismus ausarbeiten und nicht ein vollendetes und unberührbares Dogma.
Auf dieser kritischen Basis beabsichtigt Kontroversen alle Initiativen, die zur Klärung der Ziele und Mittel des Emanzipationskampfes der Menschheit aus Jahrtausenden der Herrschaft des Menschen über den Menschen beitragen wollen, zu unterstützen und an der Umgruppierung aller derjenigen, die sich in diesem Ziele wieder erkennen, beizutragen. Darin liegt der Sinn und die Grundlage unseres Projektes.
Darum ist Kontroversen ein Ort der Debatte, ein Forum im Sinne eines offenen Raumes für alle, die eine solche Perspektive teilen. Die Teilnahme an unserem Projekt basiert auf der Motivation eines Jeden um seine Ideen der Konfrontation öffnen will, und den Mittragen der gemeinsam bestimmten Aktivitäten nach den jeweiligen Kräften und Möglichkeit. Zurzeit bestehen diese aus:
– a) gemeinschaftlichen Diskussionen;
– b) die Herausgabe der Zeitschrift Kontroversen;
– c) der Unterhaltung einer internationalen Web-Seite desselben Namens;
– d) der Ausarbeitung verschiedener Veröffentlichungen in Form von Büchern und Broschüren;
– e) das Austragen von öffentlichen Kontroversen und Intervention inmitten der sozialen Kämpfe;
– f) allen anderen Aktivitäten die gemeinsam geplant werden.
Dieses Projekt ist die Folge einer Bilanz, die sich auf die folgenden fünf wichtigen politischen Feststellungen stützt:
1) Die Arbeiterklasse hat in Folge des Mißlingens ihrer revolutionären Bestrebungen, die den Planeten von 1917 bis 1923 erschüttert haben, eine sehr tiefe historische Niederlage erfahren. [6] Diese Niederlage hat sich grausam auf allen Ebenen ausgewirkt (Repression, die Entartung ihrer politischen Parteien, usw.), am schlimmsten aber auf der theoretischen Ebene durch eine Verfälschung der Grundlagen des Marxismus selbst. Der Stalinismus wurde als seine Quintessenz und die UdSSR als seine Verwirklichung dargestellt. Bis zum Ende der 1960er Jahre, und unter extrem schwierigen Umständen, haben nur einige winzige Minderheiten die Flamme und die Ehre des Kommunismus gerettet: (a) indem sie gegen seine stalinistische Entstellungen kämpften, (b) indem sie die politischen Lehren aus den Niederlagen der Bewegung zogen, (c) um diesbezüglich kostbare Vertiefungen weiterzugeben, [7] und indem sie eine Brücke schlugen, um die Kontinuität mit den zukünftigen Generationen sicherzustellen. Wir denken dabei an die Internationale Linke Opposition, von Trotzki animiert, an die Gruppen, die sich der Internationalen Kommunistischen Linke anschlossen, wie auch an die vielfältigen Widerstände gegen die Stalinsche Konterrevolution.
2) Die Arbeit der fortwährenden Vertiefung des historischen Materialismus, wie sie vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis 1923 existierte, hat abrupt ein Ende genommen. Als Beispiel nennen wir: Die Dialektik der Natur (Engels), Darwinismus und Marxismus (Pannekoek), Die Frau und der Sozialismus (Bebel), Der Ursprung des Christentums (Kautsky), Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates (Engels), usw. Solche grundlegenden Vertiefungen des Marxismus in all seinen Dimensionen sind aus dem Lager des revolutionären Marxismus und insbesondere dem der Kommunistischen Linken so gut wie verschwunden. Im Endeffekt haben die Umstände der Epoche (1923-1968) und ihre schwachen Kräfte es ihr nicht ermöglicht um weiter zu gehen als eine politische Bilanz der Niederlage dieser ersten revolutionären Welle zu erstellen. Das war die Aufgabe der Stunde. Während eines halben Jahrhunderts haben diese Gruppen und Minderheiten kaum Gelegenheit gehabt, die Grundlagen des Marxismus zu behandeln und zu vertiefen und die Entwicklungen der Wissenschaften und der Gesellschaft darin zu integrieren. Sicherlich gibt es einige Ausnahmen zu dieser Schilderung, aber diese lassen sich an den Fingern einer Pinguinhand abzählen. [8]
3) Den heutigen Erben der historischen Gruppen der Kommunistischen Linken kommt der Verdienst zu, diese politische Strömung wiederbelebt, einige ihrer Analysen vertieft und eine Intervention zu entwickelt zu haben die diese Orientierung fortsetzt. Jedoch muss zwingend festgestellt werden dass sie auf verschiedenen wichtigen Ebenen ihre Aufgaben nicht erfüllt haben:
– a) Mit Ausnahme einiger durchaus gültigen Beiträgen, auf die wir zurückkommen werden, sind die politischen Beiträge der historischen Strömung der Kommunistischen Linke von ihren heutigen Fortsetzern eher konserviert als zur Blüte gebracht worden;
– b) Die Klärung zahlreicher politischer Fragen ist nicht weiterverfolgt worden – ihre Vertiefung steht immer noch aus;
– c) Zahlreiche Themen, die als große theoretische Fortschritte präsentiert wurden, sind entweder von der Realität widerlegt worden, bzw. sind ganze Teile von ihnen zu Bruch gegangen;
– d) Letztendlich sind die heutigen Gruppen, die sich auf die Kommunistische Linke berufen nicht dazu gelangt, dem Marxismus gerecht zu werden, indem sie seine Vertiefung „in allen Bereichen der Erkenntnis“ [9] wiederaufnahmen hätten können. Ihr Beitrag dazu reduziert sich auf so gut wie nichts.
– e) Schlimmer noch: Wenn bestimmte dieser Gruppen sich an diese Aufgaben heranwagten, wurden dabei entweder überalterte Aussagen von vor mehr als einem Jahrhundert dogmatisch auf das Neue angewendet, oder wurden Theorien aufgenommen die dem Marxismus fremd sind.
Anders gesagt: Wenn es absolut unverzichtbar war, die politischen Lehren aus der Niederlage der revolutionären Welle am Anfang des 20. Jahrhunderts zu ziehen, ist es heutzutage mehr als notwendig, darüber hinaus zu gehen und sie zu vertiefen. Auch und vor allem ist es notwendig, den immensen Rückstand in der Entwicklung der theoretischen Grundlagen des Marxismus aufzuholen. Und das in allen Bereichen der Erkenntnis seit beinahe einem Jahrhundert. Diese Aufgabe ist unumgänglich, zumindest für eine ganze Reihe von Schlüsselfragen, wenn man auf der Höhe des historischen Einsatzes sein möchte, der lautet: Sozialismus oder Barbarei; kommunistische Revolution oder in dem Inferno einer Abfolge von immer verheerenderen Krisen und Konflikten untergehen. [10]
4) Seit dem Mißlingen der internationalen Konferenzen der Gruppen der kommunistischen Linken (1977-1980), verschärft durch den Rückgang des Klassenkampfes nach 1989, kennzeichnet sich der allgemeine Zustand dieser politischen Strömung durch eine zunehmende Diskrepanz zwischen den geschichtlichen Notwendigkeiten und die Unzulänglichkeit ihrer politischen Antworten. Diese beschränken sich im Wesentlichen darauf, die Lehren der Vergangenheit zu wiederholen. Gegenüber dem aktuellen Einsatz, dem Rückstand, den der Marxismus erlitten hat und gegenüber den Hinterfragungen der neuen Generationen genügen diese Antworten nicht mehr. Es ist also mehr als dringlich, das revolutionäre Projekt zu aktualisieren und die Aufgaben der Vertiefung der theoretischen Grundlagen des Marxismus wieder aufzunehmen, die seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts vertagt worden sind.
5) Im Kontrast zur ganzen vorhergegangenen Geschichte der Arbeiterbewegung sind die Erben der historischen Strömung der Kommunistischen Linke nicht dazu gelangt, eine gemeinsame Bilanz zu realisieren (und nicht mal dazu, die Konturen ihrer Differenzen einzuordnen und zu erläutern). Dies betrifft weder die Schaffung einer Dynamik der kollektiven Klärung, und noch weniger eine Dynamik die der Umgruppierung. Im Gegenteil: Ein Teil dieses Milieus zeichnet sich durch wiederholte Krisen aus, durch Abspaltungen und Schmähungen, die einer wirklichen Debattenkultur innerhalb des proletarisch-revolutionären Milieus abträglich sind.
Diese Feststellungen zwingen uns dazu, uns mit den folgenden vier Achsen zu befassen, die uns in der heutigen Situation als Prioritäten erscheinen:
1) Den Marxismus von allen seinen Deformierungen zu befreien (vor allem von denen, die der Stalinismus hinterlassen hat), sowohl auf politischer wie auf Organisationsebene. Ein Beispiel dessen gab ein bedeutender Vertreter der Kommunistischen Linke und Gründer der Internationalen Kommunistischen Strömung (Mark Chirik) zum letztgenannten Aspekt äußerte im Internen Bulletin des Bundes der Internationalen Linken Opposition vom 10. April 1932: „Die Wichtigkeit der politischen Diskussion, die tiefen Divergenzen und die Strömungen, die an den Tag treten, kann niemanden mehr entgehen. […] Es ist deshalb notwendig dass diese Diskussion profitabel ist […] für alle Genossen und für die Zukunft der Organisation, wegen der Probleme, die debattiert wurden, wegen der Klarheit der Antworten, die gegeben wurden auf Fragen, die vorher im Dunkeln lagen... Auf dass dieses gelinge, ist es notwendig, dass die ganze Organisation, und die Exekutivkommission an erster Stelle, genau die Regeln der Demokratie in der Diskussion in Acht nehmen, im breitesten Sinne, und alles unternehmen um deren Lauf nicht zu vertrüben, jede Abweichung zu verhindern um die politische Diskussion in eine Frage der Disziplin um zu wandeln, sogar wenn beanstandete Indisziplin auftritt und bis zur letzten Grenze (der Kampf gegen die Organisation von Außen her), keine Sanktion zu erheben gegen wen auch immer. Aus noch stärkeren Gründen muss verhindert werden, dass sie die erbitterte Wende nimmt zu persönlichem Zwist, oder indem sie versucht alles aus dem psychologischen Charakter dieses oder jenes anderen Genossen zu erklären. Aus freien Stücken oder nicht, das alles erstickt die Diskussion und wirft einen Schleier auf die wirklichen Divergenzen die an den Tag treten.“ Solche politischen Lehren auf der Organisationsebene sind kostbar, um alle Auffassungen und Praktiken, die vom Gewicht der Konterrevolution vererbt worden sind, zu beseitigen.
2) Die marxistische Weltanschauung des Menschen und der Gesellschaft zu aktualisieren und zu entwickeln, durch Wiederaufnahme der Vertiefung des historischen und dialektischen Materialismus, die Analyse der Aufeinanderfolge der Produktionsweisen, die Fragen des Geschlechter-Verhältnisses, der Religion, der menschlichen Natur, der Moral und der Ethik, der Anthropogenese usw. Dieses geschieht durch die kritische Assimilierung der wichtigsten Beiträge der Wissenschaft zur marxistischen Theorie, nach Art dessen, was die revolutionäre Bewegung am Ende des 19. Jahrhunderts zu Stande bringen konnte: „Marx hatte nichts von einem schwermütigen und hochnäsigen Verwerfer der bürgerlichen Wissenschaft und Kultur […] Man soll nie die Schlußfolgerungen fürchten, worin die wissenschaftliche Untersuchung münden kann […] ... jede Wissenschaft muß um ihrer selbst Willen betrieben werden und [sagte Marx] diejenigen die die Möglichkeit haben sich wissenschaftlichen Studien zu widmen, sollten die Ersten sein, um ihre Erkenntnisse in den Dienst der Menschheit zu stellen.“ [11] „Jede neue wirklich wissenschaftliche Entdeckung kann und soll durch den Marxismus assimiliert und von ihm integriert werden, in Erweiterung des Anwendungsbereiches seiner Methode.“ [12]
3) Die Grundlagen auf denen die Minderheiten der Kommunistischen Linken während der Jahren der Konterrevolution Widerstand haben leisten können, müssen wieder aufgenommen und vertieft werden. Wir denken insbesondere an die Krisentheorie, an die Grundlagen der Phase der Obsoleszens des Kapitalismus, an die Bedingungen der Revolution, an die vielfältigen Problemen in Bezug auf die Übergangsperiode zum Sozialismus usw.
4) Auf die neuen Fragen, die die Entwicklung des Kapitalismus stellt: die Fragen seiner Ideologien, die Fragen, die das Ansteigen der sozialen Kämpfe und das Aufkommen neuer politisierten Elementen überall auf der Welt aufwerfen, zu antworten. Wir denken an die Fragen der Ökologie, des Produktivismus, der Bedingungen der Übergangsperiode zum Sozialismus in all ihren Aspekten usw.
Ohne diese Entwicklung der theoretischen und politischen Grundlagen des Marxismus selbst, können die Vorkämpfer, die sich auf ihn berufen, sich nicht auf der Höhe der Zukunft der Menschheit bewegen. Kurz nachdem er seine berühmte Formel ausgedrückt hat, dass „keine revolutionäre Bewegung ohne revolutionäre Theorie“ existiere könne, insistierte Lenin stark auf die Idee dass „die Rolle des Vorkämpfers nur eine Partei erfüllen kann, die von einer fortschrittlichen Theorie geleitet wird“ [14] Im Grunde sind Theorie und Praxis, oder politische Vertiefung und Intervention, zwei Begriffe, die sich gegenseitig befruchten und ergänzen. In einem Zimmer nachzudenken ist genauso steril wie auf verkehrten Grundlagen zu agitieren. Jedoch stehen diese zwei Begriffe weder willkürlich zueinander, noch stehen sie in einem mechanischen Zusammenhang, weder in der einen noch in der anderen Richtung; sie sind abhängig vom Kontext und von der historischen Periode. Heute verpflichten uns der historische Einsatz und die Notwendigkeiten der Intervention in den sozialen Kämpfen dringend zur Rückkehr zu den Grundlagen des Marxismus. Ohne diese wäre jede Agitation zwecklos. Nicht umsonst unterstreicht Lenin gleich nach seiner berühmten Formel folgendes: „Dieser Gedanke kann nicht genügend betont werden in einer Zeit, in der die zur Mode gewordene Predigt des Opportunismus sich mit der Begeisterung für die engsten Formen der praktischen Tätigkeit paart.“ Das ist die größte Gefahr, welche die Gruppen der Kommunistischen Linken zur Stunde bedroht: Indem sie zu sehr bestehen auf die – sehr realen – Notwendigkeit in der sozialen Wirklichkeit zu intervenieren („die Begeisterung für die engsten Formen der praktischen Tätigkeit“) vergessen sie dabei die theoretischen Grundlagen die diese Intervention befruchten und stürzen sich dann in die „zur Mode gewordene Predigt des Opportunismus.“ In Wirklichkeit sind es die Notwendigkeiten der Intervention in den sozialen Kämpfen in einem Kontext der Wirtschaftskrise und der permanenten militärischen Konflikte, welche die Dringlichkeit einer umfangreichen politischen Vertiefung „des Marxismus in allen Bereichen der Erkenntnis“ [15] erzwingen.
Ohne dies Erkenntnis werden die Gruppen der Kommunistischen Linken weder die noch immer immense Heterogenität der politischen Lehren, die jede aus der Niederlage der revolutionären Welle 1917-1923 gezogen hat, noch die wichtigsten politischen Klüfte, die sie von einander trennen, und schon gar nicht die Konflikte, die sie regelmäßig zerreißen, überwinden. Diese vier Prioritäten stellen eine Bedingung sine qua non da für die Lösung der politischen Krise die innerhalb und zwischen den Gruppen der Kommunistischen Linken waltet. Diese tritt manchmal offen zutage, dann wieder lebt sie unterschwellig fort und manifestiert sich in unterschiedlichen Graden bei diesen und jenen. Jedoch muss festgestellt werden, dass es sie sehr real gibt und dass sie die heutigen Gruppen auf schreckliche Weise darin hindert, ihre historische Verantwortung aufzunehmen.
Im Endeffekt muss man leider feststellen, dass der Weg der notwendigen Aktualisierung des revolutionären Projektes mit zahlreichen Hindernissen gepflastert ist, die dessen Los um so unsicherer erscheinen lassen. Es sind Hindernisse, die auf jede Avantgarde lauern in einer Periode des allgemeinen Aufkommens von sozialen Kämpfen lautern, wie sie seit 1968 geöffnet ist und die politische Klärung und Umgruppierung der militanten Kräfte erfordert:
– 1) Die Unfähigkeit, um sich theoretisch und praktisch auf die Höhe des historischen Einsatzes zu schwingen;
– 2) die Schwierigkeit sich als ein Element unter Anderen zu sehen, aber innerhalb einer Dynamik des proletarischen politischen Milieus als Ganzem.
Die Geschichte der Partei der Bolschewiki klärt uns darüber in mehrerer Hinsicht auf. Sie selbst riskierte es mehrfach, den Zug der Geschichte zu verpassen:
– 1) Eine Zeit lang erstrebten die Bolschewiki die Auflösung der Arbeiterräte, die 1905 entstanden waren, weil sie diese für Konkurrenten der Partei hielten (!);
– 2) 1914 nahm die Parteiführung in Russland einen Standpunkt der nationalen Verteidigung ein in der Frage des imperialistischen Krieges ein (!);
– 3) Bis zur Abstimmung über die Aprilthesen (1917) verteidigten die Bolschewiki die Notwendigkeit, in Russland die nationaldemokratische Etappe durchlaufen zu müssen, bevor die proletarische Revolution auf der Tagesordnung stehe;
– 4) Im Oktober 1917 stellte sich die gesamte Parteiführung gegen die Idee des Aufstands selbst.
Die Partei der Bolschewiki verdankt ihre Fähigkeit, sich zur rechten Zeit wiederaufzurichten vor allem seiner internationaler Offenheit und den Debatten mit den anderen Teilen der Sozial-Demokratie, [16] insbesondere mit der Mehrzahl der Abspaltungen ihres Kongresses von 1903, mit denen sie die Kontakte fortsetzte in Hinblick auf Zusammenwirkung und die Erarbeitung der Grundlagen für eine politische Klärung und Umgruppierung. [17]
Die Hauptgefahren, denen sich revolutionären Minderheiten heute stellen müssen, sind der Rückzug auf sich selbst und die theoretische Verknöcherung durch das sich Einschließen in Dogmatismus und Monolithismus: „Während die Partei die Spitze bleibt wo die Klassenideologie ausgearbeitet und vertieft wird, hat sie zur Regel nicht nur die größte Freiheit der Ideen und der Divergenzen im Rahmen seiner programmatischen Prinzipien, sondern hat sie die Sorge zur Grundlage, um unaufhaltsam die Entzündung des Denkens zu begünstigen und zu erhalten, indem sie die Mittel zur Diskussion und der Konfrontation der Ideen und der Tendenzen in ihrer Mitte gewährleistet. Unter diesem Gesichtspunkt der Parteiauffassung, ist ihr nichts fremder als jene monströse Konzeption einer homogenen, monolithischen und monopolistischen Partei. Die Existenz von Tendenzen und Fraktionen in der Partei ist kein Ausdruck der Toleranz, ein Recht dass zugestanden werden kann, also dass zur Diskussion steht. Im Gegenteil, die Existenz von Strömungen in der Partei – im Rahmen seiner erworbenen und verifizierten Prinzipien – ist eine der Manifestationen einer gesunden Auffassung des Parteibegriffes.“ [18]
Kontroversen hat das Tageslicht erblickt, um den Weg zur Klärung und Umgruppierung auf gesunden theoretischen, politischen und organisatorischen Grundlagen zu entrümpeln. Anders ausgedrückt: Der Änderung der Periode Rechnung tragend, die nicht mehr eine Periode des Rückflusses ist, sondern eine der Wiederaufnahme von historischen Klassenkämpfen, ist es unser wesentliches Ziel, die Sorge von Bilan wieder auf zu nehmen, der sie selbst wegen der damaligen Bedingungen nicht vollständig genügen konnte: „...eine intensive Kritik […] die darauf abzielte die Begriffe des Marxismus in allen Bereichen der Erkenntnis wiederherzustellen, der Ökonomie, der Taktik, der Organisation“, und das ohne „Dogma“, ohne „ein einziges Verbot und noch weniger irgendeinen Ausschluss“, und in der „Sorge eine gesunde politische Polemik zu bestimmen.“ [19] Das ist unverzichtbar wie nie zuvor, um einen neuen „Oktober 1917“ zum Erfolg zu verhelfen, und sich nicht wieder zu finden als „alte Bolschewiki […] die sinnlos eine auswendig gelernte Formel wiederholten, anstatt das Eigenart der neuen, der lebendigen Wirklichkeit zu studieren.“ [20]
Von den drei Ebenen (theoretisch, politisch und praktisch) die von Engels definiert worden sind, um die Aufgaben der Arbeiterklasse und ihrer Vorkämpfer zu charakterisieren: „Zum ersten Mal seit eine Arbeiterbewegung besteht, wird der Kampf nach drei Seiten hin – nach der theoretischen, die politischen und der praktisch-ökonomische (Widerstand gegen die Kapitalisten) – im Einklang und Zusammenhang und Planmässig geführt.“, [21], sind es vor Allem die beiden Ersten, die wir mit unseren schwachen Kräften aufnehmen können. Indem wir uns nicht als eine weitere Organisation verstehen, die dem Kaleidoskop der politischen Landschaft der Kommunistischen Linken einen Farbtupfer hinzufügt, ist jeder von uns vollkommen frei, um die Aktivitäten existierender politischer Organisationen zu unterstützen, bzw. sich daran zu beteiligen (wie das auf einige unter uns zutrifft). Trotzdem wird Kontroversen auch die Initiativen auf der Paktischen Ebene verteidigen und daran teilnehmen, allerdings unter der Bedingung eines kollektiven Einverständnisses über ihren Gehalt.
Das Forum für die internationalistische Kommunistische Linke das diese Zeitschrift Kontroversen herausgibt ist eine Umgruppierung verschiedener Elemente in mehreren Ländern die die Bilanz und die Ziele dieses Editorials teilen. Ein Teil seiner Teilnehmer sind ehemalige Militante verschiedener Organisationen der Kommunistischen Linken und/oder Sympathisanten derer. Als solche haben sie zahlreiche Beiträge, Projekte für Buchausgaben und Broschüren über die oben erwähnten Themen und in der darlegten Orientierung ausgearbeitet. Leider ist diesem Material wenig Rechnung getragen, ist es wenig diskutiert oder veröffentlicht worden. Da Kontroversen diese Beiträge als von großer Qualität betrachtet, werden wir dieses Material nach und nach veröffentlichen. [22] Noch in diesem Jahr werden wir zwei Arbeiten über die Krise und die ökonomischen Fragen herausgeben, eine Broschüre über die Obsoleszenz des Kapitalismus, und ein Buch das das Werk von Engels über den Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates [23] aktualisiert. Wir werden die Artikel über den Historischen Materialismus, über Darwinismus und Marxismus und über die Krisentheorie, die wir in dieser Ausgabe angefangen haben, mit weiteren Folgen fortsetzen. Darüber hinaus werden wir Artikelreihen eröffnen über Themen wie diese: Die Evolution der Produktionsweisen, die Geschlechterverhältnisse in der Geschichte der Menschheit, die menschliche Natur, der Marxismus und die Psycho-Analyse, die Moral, usw.
Um die Debatte zu nähren und die marxistische Theorie zu vertiefen, war es Tradition in den Organisationen der Arbeiterbewegung, alle Analysen und Stellungnahmen, die seine weitere Entwicklung fördern sollten, zu veröffentlichen. Im Bruch mit dieser Praktik haben die heutigen Gruppen der Kommunistischen Linken in den vierzig Jahren ihrer Existenz so gut wie keine Bücher oder Broschüren veröffentlicht, in denen ein nicht-offizieller Standpunkt verteidigt wird!
Nehmen wir ein einziges, kleines und wenig bekanntes Beispiel, das jedoch bezeichnend ist für die absolute Notwendigkeit, Minderheitsstandpunkte innerhalb der Arbeiterbewegung zu veröffentlichen und zu diskutieren, denn, wie Lenin es ausdrückte: „[…] nur Kurzsichtige können die fraktionellen Streitigkeiten und das strenge Auseinanderhalten von Schattierungen für unzeitgemäß oder überflüssig halten.“ [24]
1906 verfasste der damalige Führer der bolschewistischen Fraktion der RSDAP, A. Bogdanow, ein Werk über den Empiriomonismus. Bei seiner Herausgabe wurde es von allen begrüßt, einschließlich von Lenin. Wenig später, in der Folge seiner Überlegungen, bekritisierte jener es jedoch vehement, denn er meinte dass dieses Buch „hauptsächlich, ja fast ausschließlich, aus Angriffen gegen den dialektischen Materialismus“ bestand, und dass die Ideen die es verteidigte „einen wahren Feldzug gegen die Philosophie des Marxismus“ darstellten. [25] Lenin verfasste diese Kritik alleine im Laufe einer intensiven Arbeit in den Bibliotheken von Genf, London und Paris bis seine Genossen besorgt waren wegen seiner Abwesenheit an zahlreichen Treffen. Nachdem seine Analyse abgeschlossen war, beteiligte sich Lenin wieder an den Aktivitäten der Partei und verlangte, dass seine Arbeit veröffentlicht und diskutiert werde. Dieser Antrag wurde unmittelbar angenommen, wie es Tradition war in der Arbeiterbewegung. Nach einer intensiven internen und öffentlichen Diskussion verwarfen die Bolschewiki die Ideen Bogdanows und nahmen jene Lenins an [26].
Interessant ist hier, um die Organisationsebene zu betonen, dass das Zentralkomitee der Partei der Bolschewiki sich keineswegs darauf berief, dass die zentrale Kritik Lenins an die Herangehensweise Bogdanows (nämlich dass diese nicht marxistisch sondern idealistisch ist) nicht als solche in den internen Debatten der Partei diskutiert worden war, um ihre Veröffentlichung zu unterbinden. Niemals berief es sich darauf, daß das Buch Bogdanows bei seiner Erscheinung von der ganzen Partei (einschließlich von Lenin) begrüßt und gutgeheißen worden war, um die spätere Kritik des Letztgenannten nicht zu veröffentlichen. Auch wurde Lenin nie diskreditiert oder zum Objekt disziplinarischer Resolutionen gegen seine Abwesenheit bei Parteitreffen oder wegen seiner monatelangen individuellen Arbeit im Stillen.
Anders gesagt, indem sie alle Kritik außerhalb der Partei veröffentlichte und unmittelbar der Diskussion unterbreitete, praktizierte die Parteit der Bolschewiki eine wirkliche Debattenkultur, in Einklang mit der Tradition innerhalb der Arbeiterbewegung. Eine Debattenkultur, die von der Gauche Communiste de France (GCF) später kräftig verteidigt werden sollte gegen die dogmatischen und monolithischen Verirrungen des Bordigismus, wie das Zitat der Kommunistischen Linken Frankreichs aus ihrer Presse von 1948 aufzeigt.
Wegen ihres Verständnisses der Haltung Lenins, wegen der Abwesenheit disziplinarischer Maßnahmen in Bezug auf ihn, konkretisierte die Fraktion der Bolschewiki zugleich jene Gebote, die jede Organisation zu befolgen hat, um den Debatten Priorität zu gewährleisten, wie sie von Marc Chirik im Zitat aus dem internen Bulletin des Bundes der internationalen Linken Opposition von 1932 in Erinnerung gerufen wurden.
Kontroversen wird den Geist und den Buchstaben dieser Praxis der Freiheit der Kritik innerhalb der Arbeiterbewegung kräftig verteidigen. Rosa Luxemburg verteidigte inbrünstig denselben Geist und dasselbe Prinzip als sie feststellte, dass die Partei der Bolschewiki beide nicht genügend respektierte. Sie nannte es „eine offenkundige, unbestreitbare Tatsache, daß ohne eine freie, ungehemmte Presse, ohne ungehindertes Vereins- und Versammlungsleben gerade die Herrschaft breiter Volksmassen völlig undenkbar ist. […] Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“ [27] Es ist dasselbe Prinzip das auch Lenin verteidigte als er die Militanten seiner Partei dazu anspornte, den Parteiinstanzen kein blindes Vertrauen entgegenzubringen, sondern ein verifiziertes Vertrauen: „Es gehört zur Pflicht der kommunistischen Militanten, selbst die Resolutionen der oberen Parteiinstanzen zu verifizieren. Wer in der Politik aufs Wort glaubt, ist ein unverbesserlicher Idiot“ [28]
Das ist der Grund warum Kontroversen Intransigenz und Ungeduld an den Tag legen wird bei der Verteidigung und der Anwendung dieses Prinzips der Freiheit der Kritik, ohne abzuwarten dass einige aufwachen, um letztendlich den Minderheitsstandpunkten und der Debatte alle Mittel zu gewähren, um sich artikulieren bzw. sich gestalten zu können. Außer der quasi Abwesenheit von Arbeiten und Broschüren, die der Verteidigung eines Minderheitsstandpunktes gewidmet sind, nach vierzig Jahren der Existenz eines Teils der Organisationen der Kommunistischen Linke, hat es, nach unserer Erkenntnis, nicht die geringste anerkannte interne Tendenz oder Fraktion gegeben, die die Debatte um politische Klärung in einem positiven Sinne stimuliert hätte. Im Gegenteil, jedes Mal wenn einigermaßen ernsthafte Divergenzen innerhalb dieser Organisationen auftraten, hat dieses beinahe immer zu Abtritten, Austritten und Abspaltungen geführt. Das Gleiche gilt für die Veröffentlichung der internen Debatten: Sie haben Seltenheitswert und rühren im Wesentlichen aus einer Zeit her, in der diese Organisationen im Entstehen begriffen waren. Dieses ist schrecklich aussagekräftig bezüglich der irrtümlichen Organisationsauffassungen und -praktiken die noch immer im revolutionären Milieu walten.
Und: Dieses steht vollkommen in Gegensatz zur ganzen Praxis der Arbeiterbewegung, und vor allem zur Praxis der Partei der Bolschewiki, die in einem viel kürzeren Zeitraum (1903-1921) Dutzende von Tendenzen und mehrere Fraktionen aufwies, die in ihrer Mehrzahl das Leben der Partei positiv beeinträchtigt haben, und die sich in der wiederhergestellten Einheit in Folge der Debatte aufgelöst haben. In kaum zwanzig Jahren haben die Bolschewiki Dutzende von Broschüren und Arbeiten veröffentlicht, in denen nicht-offizielle Standpunkte verteidigt wurden!
Dieses überrascht uns nicht, denn die wichtigsten Kämpfe (und sogar die Abspaltungen) innerhalb der Arbeiterbewegung haben meistens mit Divergenzen begonnen die auf der Ebene der Funktionsweise gestellt wurden. Diese enthüllen viel tiefere Uneinigkeiten die nicht frei aufgenommen und miteinander konfrontiert werden konnten. Darum verbergen Differenzen in organisatorischen Angelegenheiten immer die tieferliegenden politischen Divergenzen, die dann mit Geschwindigkeit an die Oberfläche drängen. [29] Im Allgemeinen kann man die politische Verfassung einer Organisation danach beurteilen, wie sie die Divergenzen und die „nicht einverstandenen“ Genossen behandelt. Wenn man die aktuelle Verfassung eines Teils der Kommunistischen Linken beurteilt: die Quasi-Abwesenheit von Debatten zwischen seinen Bestandteilen und innerhalb derselben, die wenigen veröffentlichten Ausdrücke von Meinungsverschiedenheiten und Debatten, die Seltsamkeit derer positiven Lösung, die schmerzlichen Dissense und Konflikte, mit denen jedes Mal das Auftreten von Divergenzen einhergeht, und die Verbannung, die systematisch den ‘Dissidenten’ vorbehalten ist, wird man zur Schlussfolgerung genötigt, dass der Makel nicht bei denjenigen liegt, die Divergenzen austragen, sondern bei den Organisationen, denen es nicht gelingt, um mit Divergenzen zu leben.
Kontroversen wird auf diese Schlüsselfragen für die Zukunft der proletarischen Avantgarden und ihre Fähigkeit – oder Unfähigkeit –, um sich auf die Höhe ihrer historischen Aufgaben zu stellen, unbedingt zurückkommen.
Wenn die beiden Grundleger des wissenschaftlichen Sozialismus darlegen was sie als ihre wichtigsten theoretischen Beiträge betrachten, nennen sie „Diese beiden großen Entdeckungen: die materialistische Geschichtsauffassung und die Enthüllung des Geheimnisses der kapitalistischen Produktion vermittelst des Mehrwerts.“ [30]
Das ist zugleich der wichtigste Grund für die Auswahl von zwei Artikeln für diese Ausgabe: zum Einen behandelt der Artikel Die Wirtschaftskrise begreifen die aktuelle Krise, indem er sie in den Rahmen der Phase der Obsoleszenz des Kapitalismus stellt und die Gesetze die seine Dynamik und seine Widersprüche bestimmen beleuchtet. Zum Anderen versucht der Artikel Der historische und dialektische Materialismus das Wesen der marxistischen Methode in seinen elementarsten methodologischen Konzepten wiederherzustellen.
Als Engels 1883 am Grabe von Marx seine Rede hielt, hebte er hervor: „Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte.“ Das ist der Grund für unseren Artikel über diese Frage Karl Marx im Schatten des Charles Darwin-Jahres 2009.
Im Grunde fügen diese drei Artikel theoretischer Vertiefung sich in den dreifältigen Geist ein der Kontroversen bewegt: An erster Stelle um zu den Wurzeln der marxistischen Weltanschauung und ihrer Methode zurückzukehren und diese zu entrümpeln von der Erbschaft des Stalinismus die sich in der Phase der Konterrevolution (1928-1968) eingeschlichen hat; zweitens um die Grundlagen des Marxismus selbst zu vertiefen, um die langwierige Ausklammerung zu beenden die der Marxismus seit dem Ende der ersten revolutionären Welle (1917-1923) in diesem Bereich nach wie vor erleidet, und drittens um die theoretische Ausrüstung der Kommunistischen Linken auf diesen beiden Ebenen zu sanieren und zu erneuern.
Gleichsam wirft die Feier des Darwin-Jahres einen dreifachen ideologischen Schleier über Marx und den Marxismus. Die Einleitung zu unserer Artikelreihe setzt sich daran diesen Schleier zu zerreißen:
– 1) Das Vergessen um jenen anderen Geburtstag, aus demselben Jahr 1859 in dem Die Entstehung der Arten von Darwin erschien, nämlich der Erscheinung von Marxens Zur Kritik der politischen Ökonomie, in der dieser zum ersten Mal die Entwicklungsgesetze der menschlichen Gesellschaften dem Weltproletariat darlegte, in seinem berühmten Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie. Er fasst darin seine Weltauffassung und seine Analysemethode zusammen: der historische und dialektische Materialismus. Diese Erscheinung betrachtete Marx sogar als von entscheidender Bedeutung denn sie „sollte der Partei einen wissenschaftlichen Sieg sichern.“ [31]
– 2) Diese Vergessenheit ist nicht unschuldig denn die Arbeit Marxens ist das Gegenstück für die menschlichen Gesellschaften der Arbeit Darwins für den Rest der lebendigen Welt, wie Anton Pannekoek in Marxismus und Darwinismus erklärte. [32] Wenn die natürliche Auslese die Evolution des Tierreiches leitet, so sind es jedoch die widersprüchlichen gesellschaftlichen Verhältnisse die die Menschen in der Produktion und Reproduktion ihres Lebens anknüpfen die für die menschlichen Gesellschaften bestimmend werden.
– 3) Diese Vergessenheit ist um so weniger unschuldig weil die Arbeit Marxens das wichtigste Gegengift darstellt zur ganzen heutigen ideologischen Kampagne die die Anthropogenese und das menschliche Verhalten ‘biologisiert’, denn sie legt „zum ersten Mal auf wissenschaftlicher Weise eine wichtige Betrachtungsweise der sozialen Verhältnisse“ dar. „Es ist also meine Pflicht der Partei gegenüber daß die Sache nicht entstellt wird...“ [33] Für Marx ist „der Mensch ein soziales Tier“ [34] und deshalb ist seine Natur, sein „menschliches Wesen […] die Gesamtheit der gesellschaftlichen Verhältnisse.“ [35] Für ihn geht die menschliche Natur nicht der Existenz von Menschen voraus, es ist der tätige Mensch der seine eigene Natur bestimmt, sie ist das Produkt seiner eigenen Aktivität im Rahmen der Gesellschaftsverhältnisse die er mit Seinesgleichen geknüpft hat. Im Grunde ist die menschliche Natur, wenngleich sie eine biologische Komponente hat und sich auf das Erbe unserer Vorfahren stützt, vor Allem ein soziales Produkt, sie formt sich und evoluiert mit der Geschichte der Gesellschaften: „[…] der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät.“ [36]
Es ist um so wichtiger das alles in Erinnerung zu bringen da einige im revolutionären Milieu anlässlich des Darwin-Jahres den Ideologen der Bourgeoisie auf Schritt und Tritt folgen:
– a) Indem sie unfreiwillig ihre Stimme der Kampagne leihen die Marx in den Schatten Darwins stellt, da sie völlig vergessen den grundlegend wichtigen Geburtstag der Erscheinung der Kritik der politischen Ökonomie zu unterstreichen, in der Marx die Gesetze der Evolution der menschlichen Gesellschaften darlegt;
– b) Indem sie den sozio-biologischen Auffassungen eine Reihe von Zugeständnissen machen, die die biologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens betonen, während der Marxismus sie im Rahmen der widersprüchlichen Gesellschaftsverhältnisse stellt, die die Menschen mit einander geknüpft haben in der Produktion und Reproduktion ihres Lebens;
– c) Indem sie bestimmte idealistische Konzepte die in der Mode sind zur Frage der Anthropogenese aufnehmen, wie z.B. die Theorie von „Das Gehirn zuerst“, der „Entwicklung der rationellen Intelligenz (und damit des reflektierten Bewusstseins).“ Diese Konzepte dienen lauter dem Zweck die Grundlagen des Marxismus bezüglich der zentralen Rolle der Gesellschaftsverhältnisse zu untergraben, und damit die Rolle der Arbeit und der Verhältnisse des Menschen zur Natur im Rahmen dieser Gesellschaftsverhältnisse;
– d) Und indem sie mit unkritischen Lob bestimmte ideologische Auffassungen von Wissenschaftlern befürworten die innerhalb einer bestimmten Linken am meisten in der Mode sind. [37]
Unser Artikel Karl Marx im Schatten des Charles Darwin-Jahres 2009 versteht sich als Einleitung zu einer Reihe von Beiträgen die einerseits die Verhältnisse zwischen dem Darwinismus und dem Marxismus behandeln bezüglich der Gesetze die die Natur bzw. die menschlichen Gesellschaften beherrschen und die, andererseits, darauf abzielen die ideologischen Schleier zu Zerreißen welche die Bourgeoisie über so wichtige Fragen wie die der Anthropogenese und der menschlichen Natur wirft.
Unser Grundsatzartikel Die Wirtschaftskrise begreifen der die Dynamik und die Widersprüche des Kapitalismus behandelt verfolgt dieselben Ziele:
– a) zu den Grundlagen der marxistischen Analyse des Kapitalismus und seiner Krisen zurückzukehren;
– b) Seine Grundsätze zu aktualisieren und zu vertiefen, und dazu insbesondere eine originelle Analyse der Dreißig Glorreichen Jahre vorzuschlagen;
– c) die theoretische Ausrüstung der Kommunistischen Linken auf diesen zwei Ebenen zu sanieren und zu erneuern, denn diese hat sich leider immer noch nicht des falschen Gegensatzes zwischen der Erklärung der Überproduktionskrisen durch die Unzulänglichkeit der Märkte und jener der tendenziellen Falls der Profitrate entledigen können. Diese Polarisierung ist am Anfang des 20. Jahrhunderts vom rechten Flügel der Sozialdemokratie eingeführt worden, und ist später durch den Stalinismus vorangetrieben worden. Sie ist unberechtigt, denn sie existiert weder bei Marx noch in der Wirklichkeit. Tatsächlich lehnt jener ausdrücklich jede monokausale Erklärung der Krisen ab, und kombiniert sowohl die Widersprüche der Umverteilungsverhältnisse der gesellschaftlichen Arbeit (die jedes Jahr aufs Neue geschaffen werden und fortwährend dazu neigen um die endgültige Nachfrage ein zu schränken) wie auch die Widersprüche in der Erzeugung des Profits (die sich in seiner wiederholten Senkung ausdrücken) eng mit einander.
Der Artikel Tendenzen und Paradoxen der internationalen Szene atmet denselben Geist, denn er hinterfragt und vervollständigt die Analysen die traditionell in den revolutionären Pressen vorgeschlagen werden bezüglich der besonderen Rolle der US-amerikanischen Politik; der Schwächung der Kapazitäten der Großmächte und der wirklichen Macht der Staaten; der Destrukturierung der politischen Widersprüche und der Unmöglichkeit ihrer Regulierung; der Entwicklung einer Welt „ausserhalb der Welt“, und der neuen Konfiguration der Meinungen.
Die Rubrik Echos der Kommunistischen Linken vermittelt das Leben dieser politischen Strömung auf die wir uns berufen, und das sowohl in seiner aktuellen wie in seiner historischen Dimension:
– a) Der Aufruf an das revolutionäre Milieu der die Gruppe Internationalistische Perspektive entrichtet hat;
– b) Unsere enthusiastische und positive Antwort auf diesen Aufruf;
– c) Ein Schreiben des ‘Internationalistischen Briefes’ das unser Projekt begrüßt;
– d) und ein Artikel zu den 90 Jahren des ‘Kommounist’, der die Erscheinung einer linken Fraktion innerhalb der Partei der Bolschewiki im Jahre 1918 beschreibt, und die Art und Weise wie diese die Debatte aufgenommen hat. Dieser Beitrag bewertet nicht die Grundlagen der Positionen die diese und jene innerhalb der Partei der Bolschewiki verfochten haben. Das wird in einer weiteren Folge unternommen, vor Allem in der wichtigen Frage: Kann die Revolution mit Waffengewalt exportiert werden, wie einige dieser Fraktion zu denken neigten?
Zuletzt lenkt eine Lese-Notiz unsere Aufmerksamkeit auf eine Arbeit die von einem Versuch zur Errichtung neuer Wirtschaftsverhältnisse in den Agrarkommunen 1919 in der Ukraine berichtet.
Wir rufen unsere Leser herzlich dazu auf uns ihre Kommentare und Kritiken zuzuschicken.
Die Redaktion von Kontroversen.
(Übersetzung aus dem Französischen von Fernando, 16. Juni 2009)
[1] Vorwort zum Kapital’, 1867 (MEW, Dietz Verlag, Berlin, Bd. 23, S.12 & 17).
[2] Abschluß der Anti-Kritik Rosa Luxemburgs im Anschluß zur Akkumulation des Kapitals, (Gesammelte Werke, Dietz Verlag, Berlin, Bd. 5, S. 523).
[3] Lenin, Unser Programm, Werke, Bd. 4 (Progress Verlag, Moskou).
[4] Die Strömung der Kommunistischen Linken besteht aus der Gesamtheit der politischen Gruppen die sich der Degenerierung der Russischen Revolution, der III. Internationalen und ihrer Parteien frühzeitiger als der Trotzkismus widersetzt haben.
[5] Rosa Luxemburg, Ibidem.
[6] Im Oktober 1917 übernehmen die Arbeiterräte in Russland die Führung des Landes. Im September 1918 entwickelt sich ein Aufstand in Bulgarien. Zur gleichen Zeit formieren sich beinahe überall in Deutschland Arbeiterräte, und es breitet sich eine revolutionäre Agitation aus in den Monaten zwischen November 1918 und Februar 1919. In Bayern wurde sogar eine Sozialistische Republik der Arbeiterräte errichtet; sie hielt sich von November 1918 bis April 1919. Eine siegreiche Revolution bricht auch in Ungarn aus, die sechs Monate lang den Angriffen der Reaktion widersteht (vom März bis zum August 1919). Wichtige soziale Bewegungen haben zahlreiche Länder überall auf der Welt in Folge der wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit erschüttert.
[7] Wir verweisen hier insbesondere auf die Lösung des russischen Rätsels (die Natur des Stalinismus aufgefasst als eine Karikatur von Staatskapitalismus), die Theorie der Dekadenz des Kapitalismus und die Lehren bezüglich der Übergangsperiode, und der Anwendung von Gewalt.
[8] Wie Die Anthropogenese von Anton Pannekoek (1945), oder Menschliche Gattung und Erdkruste von Amadeo Bordiga (1951-1953).
[9] Bilan nr. 1, siehe weiter unten.
[10] Diese Bilanz wird in folgenden Ausgaben von Kontroversen und auf unserer Website entwickelt werden.
[11] Erinnerungen an Marx und Engels (Souvenirs sur Marx et Engels, Éditions Sociales, S. 74 und 323).
[12] Marc Chirik, zitiert in Marc Laverne et la GCF, tome II, Teil 2.
[13] Lenin, Was Tun? Auszug aus dem Kapitel Dogmatismus und ‘Freiheit der Kritik’; d) Engels und die Bedeutung des theoretischen Kampfes, Werke, Bd. 5, http://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1902/wastun/kap1d.htm.
[14] Ibid.
[15] Bilan nr. 1, siehe weiter unten
[16] „[…] ist die sozialdemokratische Bewegung ihrem ureigensten Wesen nach international. […] Das bedeutet auch, daß die in einem jungen Lande einsetzende Bewegung nur erfolgreich sein kann, wenn sie die Erfahrungen der anderen Länder verarbeitet. Für ein solches verarbeiten aber genügt die einfache Kenntnis dieser Erfahrungen oder das einfache Abschreiben der jüngsten Resolutionen nicht. Dazu ist notwendig daß man es versteht, diesen Erfahrungen kritisch gegenüberzutreten, und sie selbstständig zu überprüfen. Wer sich vergegenwärtigt, wie gewaltig die moderne Arbeiterbewegung gewachsen ist und sich verzweigt hat, der wird begreifen, welche Fülle an theoretischen Kräften und politischen (und auch revolutionären) Erfahrungen zur Bewältigung dieser Aufgabe erforderlich ist.“ (Lenin, Was tun?, ibid.)
[17] Unter Anderem sind Trotzki und die von ihm animierten Gruppen betroffen: (a) Trotzki war Vorsitzender der Arbeiterräte von Petersburg als die Bolschewiki ihre Auflösung forderten; (b) Er war Internationalist als die Russische Führung der Partei der Bolschewiki sich 1914 der Vaterlandsverteidigung anschloss; (c) Weit eher als Lenin verteidigte er die zentrale Rolle der Arbeiterklasse in der Russischen Revolution; (d) Trotzki war einer der wenigen Bolschewiki der im Oktober 1917 den Standpunkt Lenins von der Notwendigkeit des Aufstandes unterstützte. Die Parteit der Bolschewiki stand oft rechts von der Arbeiterklasse und von bestimmten Minderheiten ihrer Vorkämpfer (worunter Trotzki). Die Bolschewiki verdankten ihre Fähigkeit, sich selbst zu korrigieren und sich auf der Höhe ihrer historischen Aufgaben zu stellen, ihrer Offenheit und ihrer Fähigkeit jenen zu zuhören. Diese Geisteshaltung ist heutzutage so schrecklich Abwesend.
[18] Marc Chirik,Internationalisme Nr. 38, 1948, Über die Natur und die Funktion der politischen Partei des Proletariats.
[19] “Mit der Herausgabe des gegenwärtigen Bulletins meint die Fraktion nicht endgültige Lösungen vorlegen zu können für die schrecklichen Probleme, die sich dem Proletariat aller Länder stellen. […] sie beabsichtigt nicht sich auf ihre politische Vorgeschichte zu berufen um Zustimmung zu erlangen für die Lösungen die sie für die heutige Situation vorschlägt. Ganz im Gegenteil lädt sie die Revolutionäre dazu ein, die Standpunkte, die sie heute verteidigt, genauso wie die Standpunkte ihrer politischen Grundsatzdokumente, der Prüfung an den Ereignissen zu unterwerfen.[…] Der Oktober 1917 war möglich, weil es in Russland eine Partei gab, die, von langer Hand vorbereitet, im Laufe einer ununterbrochenen Reihe von politischen Kämpfen, alle Fragen die sich dem Russischen und dem Weltproletariat nach der Niederlage von 1905 stellten, untersucht hatte. Aus dieser Niederlage kamen die Kader hervor die fähig waren die Kämpfe von 1917 an zu führen. Diese Kader haben sich im Feuer einer intensiven Kritik gebildet, die darauf abzielte, die Begriffe des Marxismus in allen Bereichen der Erkenntnis wiederherzustellen, der Ökonomie, der Taktik, der Organisation: kein Dogma hat die Arbeit der Bolschewiki aufgehalten, und gerade deshalb war ihre Mission erfolgreich.[…] Diejenigen die dieser unverzichtbaren Arbeit der historischen Analyse das Klischee der unmittelbaren Mobilisierung der Arbeiter entgegenstellen, stiften nur Verwirrung, verhindern nur die wirkliche Wiederaufnahme der proletarischen Kämpfe. […] Und diese Erkenntnis kann kein einziges Verbot und noch weniger irgendeinen Ausschluss vertragen. […] Unsere Fraktion hätte es vorgezogen daß eine solche Arbeit von einem internationalen Organismus unternommen würde, überzeugt wie sie ist von der Notwendigkeit der politischen Konfrontation zwischen jenen Gruppen, die Fähig sind, die proletarische Klasse mehrerer Länder zu vertreten. Auch wären wir sehr glücklich dieses Bulletin einer internationalen Initiative übergeben zu können, die die Anwendung ernsthafter Arbeitsmethoden und die Sorge garantiert, eine gesunde politische Polemik zu bestimmen.“ (Einleitung zu Bilan Nr. 1: Theoretisches Bulletin der Italienischen Fraktion der Kommunistischen Linken, 1933).
[20] Lenin, Briefe über Taktik, 8. - 13. April 1917, Lenin, Werke, Dietz Verlag, Berlin, Bd. 24, S. 26.
[21] Engels, Vorwort von 1874 zu Der Deutsche Bauernkrieg, MEW, Bd. 18, S. 512.
[22] Auf einen Teil dieser Ausgabe trifft dieses schon zu.
[23] Dieses Buch stammt von einem externen Autor. Kontroversen hat jedoch sehr aktiv an seiner bevorstehenden Erscheinung mitgewirkt.
[24] Lenin, Was tun?, Auszug aus dem Kapitel Dogmatismus und „Freiheit der Kritik“; d) Engels über die Bedeutung des theoretischen Kampfes, Werke, Bd. 5, http://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1902/wastun/kap1d.htm.
[25] Vorwort zur ersten Ausgabe von Materialismus und Empiriokritizismus (1908), Werke, Bd. 14; die Antwort Lenins auf Bogdanow, worin er die mystischen und idealistischen Auffassungen des Marxismus anklagt die jener vertrat.
[26] Dieser Kritik von Lenin wurde selbst zum Objekt einer interessante Kontroverse die von Anton Pannekoek gefüht wurde in seiner Arbeit Lenin als Philosoph.
[27] Rosa Luxemburg, Zur russischen Revolution, 1918, Gesammelte Werke, Bd 4, S. 358-359.
[28] Zitiert von der Gauche Communist de France (GCF), Internationalisme, Nr. 25, Marc Chirik, August 1947.
[29] Das Auseinanderbrechen der RSDAP während und nach ihrem Kongress von 1903; der Kampf der Italienischen Linken gegen die ‘Bolschewisierung’ der kommunistischen Parteien (Organisation auf Basis von Fabrikzellen anstatt von territorialen Sektionen); der Kampf Trotzkis bezüglich des internen Regimes der Parteit der Bolschewiki, ein Kampf der seinen eigentlichen politischen Divergenzen vorangeht, usw.
[30] Friedrich Engels, Herrn Eugen Dühring’s Umwälzung der Wissenschaft, Abschluss der Einleitung, MEW, Bd. 20, S. 26.
[31] Brief von Marx an Joseph Weydemeyer vom 1. Februar 1859 (Übersetzung aus dem Französischen).
[32] Ein weiteres Werk dem der Geburtstagsgruß gewidmet sein sollte, denn es erschien 1909, also vor genau hundert Jahren.
[33] Brief von Karl Marx an Ferdinand Lasalle vom 12. November 1858 anlässlich seiner Arbeit über die Kritik der politischen Ökonomie, die er als „das Resultat von 15 Jahren Studium, der besten Zeit meines Lebens“ betrachtete. (Übersetzung aus dem Französischen)
[34] Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 1857, Dietz Verlag, Berlin, 1974, p. 6.
[35] Die 6. seiner Thesen über Feuerbach lautet: „Das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum innewohnend Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.“
[36] Karl Marx, Einleitung zur Kritik der hegelschen Rechtsphilosophie, 1843, MEW, Bd. 1, S. 378.
[37] Diese Aspekte werden in den weiteren Folgen dieser Artikelreihe entwickelt. Der Leser kann sich darüber jedoch schon unterrichten über unsere Website www.leftcommunism.org: in einer Diskussion des Artikels Marxismus und Ethik der in der Internationalen Revue der I.K.S. erschien (Nr. 127 und 128 in Englischer, Französischer und Spanischen Sprachen).