Forum für die Internationalistische Kommunistische Linke
Nach unserer Stellungnahme zu den sozialen Kämpfen in Griechenland (http://www.leftcommunism.org/spip.php?article148) hat Kontroversen sich mobilisiert um in allen Bewegungen zu intervenieren die sich seitdem entwickelt haben, je nach unseren bescheidenen Möglichkeiten der Präsenz und der Mittel. Diese Intervention hat verschiedene Formen angenommen : daß erstellen von mehreren Flugblättern, Wortmeldungen und Aufrufe zu Vollversammlungen am Arbeitsplatz und in den Demonstrationen, Aufruf zur Ausweitung und Selbstorganisierung der Kämpfe, Verkauf unserer Revue, usw. Je nach Möglichkeit haben wir diese Interventionen zusammen mit anderen revolutionären Gruppen und Elementen durchgeführt. Wir veröffentlichen hier eine Aktualisation des neuesten Flugblattes das wir in den Demonstrationen der letzten Wochen in Frankreich verbreitet haben.
ARBEITSLOSE, RENTNER, JOBBER, ARBEITER, SCHÜLER, STUDENTEN :
LASST UNS UNSERE KÄMPFE IN DIE EIGENE HAND NEHMEN !
DIESE REGIERUNG - ODER IRGENDEINE ANDERE - HAT NUR EINE LÖSUNG : UNSERE AUSBEUTUNG IMMER WEITER STEIGERN !
DIE REGIERUNG SARKOZY MÖCHTE DAS EINSTIEGSALTER IN DIE RENTE VON 60 AUF 62 JAHREN ANHEBEN FÜR ALLE LOHNABHÄNGIGEN. SEIT EINIGEN WOCHEN MACHEN DIE GEWERKSCHAFTEN JEDOCH MIENE SICH DAGEGEN ZU STELLEN, UM DIE WUT DER ARBEITER EINZUDÄMMEN, WÄHREND SIE MIT DEM PRINZIP EINVERSTANDEN SIND. OBGLEICH DAS GESETZ AUF DEM SPRUNG STEHT VOM SENAT VERABSCHIEDET ZU WERDEN, SCHREIT DIE STRAßE IHRE UNZUFRIEDENHEIT AUS : DIE ZAHL DER DEMONSTRIERENDEN WÄCHST MIT JEDEM UMZUG IN GANZ FRANKREICH. STREIKS BRECHEN WEITERHIN IN MEHREREN SEKTOREN AUS (BRENNSTOFF, VERKEHR, BILDUNG, POST, USW.) UND SIE WERDEN ‘ERNEUERBAR’.
DIE STUDENTEN UND SCHÜLER BEGREIFEN DAß SICH EINE WELT GEÄNDERT HAT, DAß SIE EIN LEBEN IN ARMUT ERWARTET, UND DAß SIE HÄRTER UND LÄNGER ARBEITEN WERDEN MÜSSEN FÜR MISERABLE RENTEN. SIE HABEN SICH IN DIE BEWEGUNG EINGEGLIEDERT, WAS VON AUSSCHLAGGEBENDER BEDEUTUNG IST FÜR DAS KRÄFTEVERHÄLTNIS ZWISCHEN DER BOURGEOISIE UND DER GESAMTHEIT DER ARBEITERKLASSE, DENN... NACH DIESEN EINSPARUNGSMAßNAHMEN WIRD ES NOCH VIELE WEITERE GEBEN !
Dieser so-und-so-vielte Angriff auf unsere Lebenslage (die Reform verlängert die Dauer der kapitalistischen Ausbeutung mit zwei Jahren – und für manche mit mehr – und vergrößert die Konkurrenz zwischen uns um Arbeit zu finden) ist keine französische Besonderheit : im Juli wurde die ‘sozialistische‘ Regierung Griechenlands dazu angehalten die selbe Art der Reform zu verabschieden. Auch dort hat die Arbeiterklasse auf der Straße und in Streiks ihre Entschiedenheit demonstriert. Vor zwei Wochen hat die Arbeiterklasse in Spanien auf entschlossenen Weise gegen ihre Bourgeoisie demonstriert, und letzten Samstag haben sich die italienischen Arbeiter in einer Großkundgebung in Rom aufgelehnt (HTTP://WWW.LEFTCOM.ORG/IT/IMAGES/ACTIVITIES).
Wegen des wirtschaftlichen Zustands des Kapitalismus wird kein einziges Land von der Krise gespart bleiben, und jede Regierung wird sich gezwungen sehen den Lohnabhängigen die Folgen der Wirtschaftskrise aufzubürden. Wozu sie sich in Groß-Britannien, Belgien und in anderen Ländern anschickt. Eine ‚sozialistische‘ oder ‚linke‘ Regierung wird daran nichts ändern (wie die Austeritäts-maßnahmen des ‚Sozialisten‘ Zapatero in Spanien aufzeigen). In Barcelona haben die Demonstrierenden nicht gezögert eine Bank im Stadtzentrum zu besetzen. Die Arbeiterklasse muß jeglichen Versprechungen ihr Mißtrauen entgegen bringen, egal ob sie nun von der Sozialistischen Partei, der KP, oder der NPA stammen. Sie muß auch und vor Allem Unterhandlungen hinter verschlossenen Türen zwischen Gewerkschaften, Unternehmern und der Regierung ablehnen. Es geht heute darum daß die Arbeiterklasse die Kontrolle über ihre eigenen Kämpfe wiedererlangt, indem sie von ihren Vollversammlungen gewählte und abwählbare Streikausschüsse einstellt, wie sie es gemacht hat in der Massenstreikbewegung in Polen 1980.
Ein wichtiger Kampf
Da die Bourgeoisie von den ökonomischen Gesetzen dazu gepreßt wird diesen neuen Angriff durchzuführen, kann nur eine entschiedene und offensive Bewegung, die ihr noch mehr kostet in folge des Stillstands ihrer Industrien, sie dazu zwingen ein Schritt zurück zu tun. Wir müssen also eine wirkliches und solides Kräfteverhältnis zu unserem Vorteil herstellen – wie der Streik im Öl – und im Transportsektor es schon anfangen zu bewirken – und die Streiks ausweiten durch massive Arbeiterdelegationen von Fabrik zu Fabrik und in allen möglichen Sektoren zu entsenden um die Bourgeoisie zum Zurückweichen zu zwingen.
VOLLVERSAMMLUNG NACH ABSCHLUß DER DEMONSTRATION
Der Kampf gegen diese Maßnahmen ist noch lange nicht gewonnen. Dazu muß der Kampf noch viel stärker angegangen werden, indem die Streiks und alle möglichen Aktionsweisen ausgeweitet werden. Falls die französische Bourgeoisie gewinnen sollte, ist die Tür zur Beschleunigung neuer Angriffe auf unseren Lebensstandard aufgestoßen.
Sogar im Falle einer Zurücknahme des Gesetzes : werden wir dann brav die nächsten, unausweichlichen Angriffe abwarten ? Wann werden wir endlich unsere Zukunft in die eigenen Hände nehmen ? Wir haben eine Welt zu gewinnen, eine andere Gesellschaft zu errichten. Bauen wir von jetzt ab das Kräfteverhältnis auf durch das Abhalten von Vollversammlungen nach Ablauf einer Demonstration, um unter uns zu diskutieren, um weiter zu gehen als einen einfachen ‚Spaziergang‘ zu machen, um den Dialog über die Aktions- und Unterstützungsmittel, außerhalb jeglicher gewerkschaftlicher Einkapselung, zu eröffnen.
19.10.2010
Kontroversen – Forum für die Internationalistische Kommunistische Linke
Eigendruck. Nicht auf die Straße werfen.